SMT-med 
English    Deutsch 

Die 4 Ursachen eines Beckenschiefstands

Grundsätzlich existieren 4 Ursachen für einen Beckenschiefstand:

Wurden die Beingelenke und das Becken richtig behandelt, müssen Beckenschiefstände, die eine Beinlängendifferenz und eine Beckenschaufelkippung als Ursache habe, verschwunden sein.

Nach dem Beinlängenausgleich durch die Korrektur der Beckenschädigung im Sinne der SMT® kommt es aber sehr häufig abermals zu einem Beckenschiefstand. Diesen Beckenschiefstand tritt im Stehen und/oder im Sitzen, seltener auch im Liegen auf und hat nun nichts mehr mit einer Beinlängendifferenz durch eine oder mehrere Beingelenk-Subluxationen zu tun.

Dieser neuerliche Beckenschiefstand tritt erst nach der Therapie der Schäden an den Beckengelenken zu Tage. Dieser Beckenschiefstand kann schon bei der ersten Therapiesitzung zu sehen sein, aber auch erst bei weiteren Therapiesitzungen in Erscheinung treten. Nach jeder Therapie des Beckens muß man dieses auf einen neuerlichen Beckenschiefstand hin untersuchen.

Die Gesäßmuskulatur kann nur dann nachgeben, wenn das Becken gerade steht, und nur so kann sich die Wirbelsäule aufrichten und gerade werden.

Im Normalfall eines Beckenschiefstandes gleitet die Wirbelsäule zur Seite der tiefer stehenden Beckenschaufel hin ab, wodurch an der Lenden- und unteren Brustwirbelsäule eine Skoliose (seitliche Wirbelsäulenverkrümmung) entsteht.

Um eine Entspannung der Gesäßmuskulatur zu erlangen, muss der Patient nun - meist zeitlich begrenzt - auf der Seite der tiefer stehenden Beckenschaufel einen Schuhausgleich tragen und das so lange, bis sich die Gesäßmuskulatur entspannt und die Beckenschaufel hochkommt. Das kann einige Tage bis Wochen oder gar Monate dauern. Manche, besonders ältere Menschen, brauchen einen solchen Schuhausgleich aber auf Dauer. In der Regel reicht ein Fersenkissen von 0,5 cm zum Ausgleich des Beckenschiefstandes aus. Ein den Patienten beim Gehen durch das Fersenkissen eventuell störendes Gefühl verschwindet nach 1 bis 2 Tagen. Der Betreffende muss in allen Schuhen diesen Ausgleich auf der für ihn spezifischen Seite (und nur dort) tragen und er darf, solange der Beckenschiefstand besteht, nicht barfuss laufen.

Patienten, die im Sitzen und auch im Liegen einen Beckenschiefstand haben, gleichen diesen durch ein Sitzpolster aus, das in den meisten Fällen etwa 8 mm Dicke haben muß und in der Gesäßtasche auf der Seite der im Sitzen und/oder im Liegen tiefer stehenden Beckenschaufel getragen werden muß.

Das Fersenpolster im Stehen und/oder das Sitzpolster im Sitzen muß solange getragen werden, wie das Becken im Stehen und/oder Sitzen absinkt, wenn man Fersenkissen und/oder Sitzpolster entfernt.

Keil und/oder Polster werden dann entfernt, wenn sich die Gesäßmuskulatur entspannt und die Beckenschaufel im Stehen und/oder Sitzen höher zu stehen kommt als auf der Gegenseite. Jetzt muß der Ausgleich sofort entfernt werden, ansonsten gibt es Probleme. Wann es zu einer Entspannung der Beckenmuskulatur kommt, kann man nicht voraussagen. Ältere Menschen brauchen einen Ausgleich im Stehen und/oder Sitzen erfahrungsgemäß länger als jüngere Menschen.