Das Auftreten von Schambein- und Ilio-Sakral-Gelenk-Subluxationen mit Steißbein-, Kreuzbein- und Beckenkippung sowie ein Beckenschiefstand, also einer Beckenschädigung im Sinne der SMT®, hängt bei allen Menschen mit dem für sie entscheidenden Evolutionsfortschritt zusammen, d.h. mit seiner Aufrichtung vom Vierfüßler- in den Zweifüßlerstand.
Durch die Aufrichtung konnte sich der Mensch das Opponieren des Daumens zum Zangengriff leisten, was den Waffen- und Werkzeuggebrauch ermöglichte und perfektionierte. D.h. aber auch, die bei allen Menschen vorhandene verhängnisvolle Instabilität im Beckenbereich ist der Preis, welchen der Mensch für den entscheidenden Evolutionsfortschritt zahlen musste.
Wir stammen nicht vom Affen ab (wir haben gemeinsame Vorfahren) und waren nie auf dem Baum, sondern die Flucht des Affen in die Bäume ist das Ergebnis eines Evolutionsweges, der zu einem motorischen Defizit der Affenspezies geführt hat.Der Affe, als schlechter Vier- und noch schlechterer Zweifüßler, ist in der Evolution stecken geblieben und hat sich auf Grund seiner beschränkten Fähigkeiten in der Fortbewegung im Vierfüßler- sowie auch Zweifüßlergang auf die Bäume geflüchtet.
Das Opponieren der Daumen und die damit verbundenen motorischen Fortschritte waren der Starter für die Gehirnentwicklung des Menschen. Die Tatsache, dass die primäre Starterfunktion der Gehirnentwicklung aus dem eigenen Körper heraus geschieht, kann man heute noch bei jedem Neugeborenen und Säugling beobachten. Sobald diese wach sind (und manchmal auch im Schlaf) bewegen sich Ärmchen, Beinchen und Kopf scheinbar ziellos hin und her. Diese Bewegungen werden von der klassischen Medizin als „ungerichtete Massenbewegung“ bezeichnet, über deren Sinn sich meines Wissens bisher noch kein Mensch Gedanken gemacht hat.
Mit unserem Nervensystem und Gehirn haben wir ein Steuerorgan, das einem PC im Funktionsprinzip nicht unähnlich ist. Es sind Arbeitsspeicher und Festplatte mit Millionen oder sogar Milliarden von Giga- oder sogar Terabites ebenso vorhanden wie die Verbindungen zu den „Arbeitsgeräten“ Organe und Extremitäten in Form von Nervenbahnen. Sogar die Informationsübertragung in den Nerven ist in Plus und Minus (einzelne elektrische Spannungsausschläge, deren Frequenz und Höhe den Informationsgehalt bilden) codiert, wie das auch bei einem Computer der Fall ist. Wir haben in der Funktionssteuerung unseres Organismus´ im Grunde einen Regelkreis vor uns, mit Fühlern (Rezeptoren), Steuereinheit (Gehirn) und dem zu steuernden Erfolgsorgan.
Damit das Gehirn überhaupt steuernd in den Organismus eingreifen kann, muss es zunächst über den Zustand des zu steuernden Organs informiert werden. Das Gehirn kann erst dann seine Steuerfunktion aufnehmen, wenn es zuvor über den Ist-Zustand der zu steuernden Organe Kenntnis hat. Die zerebrale Steuerfähigkeit muss, sicherlich auf der Basis genetischer Vorgaben, erlernt werden und reifen. Das Gehirn ist ohne die Information aus der Peripherie nicht in der Lage, seine Steuerfunktion wahrzunehmen.
Somit ist der erste Schritt der Hirnreifung die auf genetischer Basis vom Gehirn zu erlernende Fähigkeit, die aus der Peripherie eintreffenden Informationen zu erkennen und sie mit adäquaten Steuerimpulsen an die Peripherie zu beantworten.
Dadurch, dass das Gehirn durch die motorisch ungerichteten Massenbewegungen der Säuglinge ständig Impulse aus der Peripherie empfängt, lernt es, den genetisch vorprogrammierten Steuerapparat sinnvoll einzusetzen und die Motorik, aber auch die Steuerung von Organen zu meistern. Daher achten die Kinderärzte besonders bei den Vorsorgeuntersuchungen auf ein sogenanntes motorisches Defizit, die sie mit einer mangelhaften Hirnreifung gleichsetzen. Nur glaubt die klassische Medizin, das motorische Defizit sei die alleinige Folge einer zerebralen Funktionsstörung und übersehen, dass das Gehirn ebenso reifen muss wie der Rest des Organismus´.
Ist die Informationsübertragung aus der Peripherie zum Gehirn gestört, lernt das Gehirn nie, auf Grund fehlerhafter Ist-Impulse aus der Peripherie, die richtigen Steuerimpulse zu erzeugen und die entsprechenden Strukturen, Muskeln sowie Organe funktionieren nicht richtig. Gleiches gilt für die Organsteuerung und den Abgleich der Organfunktionen untereinander.