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Folgen Beckenschädigung im Sinne der SMT® für die Aufrichtung und Aufrechthaltung der Wirbelsäule

Beinlängendifferenzen durch Beingelenk-Subluxationen und eine Beckenschädigung im Sinne der SMT® erzeugen mit zunehmender Stärke und mit zunehmendem Schadens- und Patientenalter eine immer schlimmer werdende Verspannung der Gesäßmuskulatur, die sich im Laufe der Zeit auf die gesamte Beckenmuskulatur ausbreitet. Vom Becken strahlt diese pathologische Spannung zentrifugal in den gesamten Körper aus.

Fast alle Menschen klagen mit zunehmendem Alter über Spannungen im Rücken, die im Laufe der Zeit an Schwere zunehmen. Wenn Sie Ihren Arzt konsultieren, weist der Sie, nach den Untersuchungen, bei denen er fast regelmäßig eine mehr oder weniger schiefe Wirbelsäule (Skoliosen, Rundrücken oder Hohlkreuz) diagnostiziert, entweder auf Ihr Alter hin oder er empfiehlt Ihnen ein Rückentraining, um die Rückenmuskulatur zu stärken, weil er - und damit ist er im Einklang mit der klassischen Medizin - der Überzeugung ist, Ihre Rückenmuskulatur sei zu schwach, um die Wirbelsäule gerade zu halten.

Diese weltweit akzeptierte Lehrmeinung, dass nur eine kräftige Rücken- und Bauchmuskulatur den Menschen aufrecht und die Wirbelsäule gerade halten könne, ist falsch.

Man kann es kaum glauben, dass eine scheinbar so rationale Disziplin wie die Medizin, die sich als naturwissenschaftlich versteht, solch einen physikalisch-anatomischen Unsinn behaupten kann. Lassen Sie mich kurz die Zusammenhänge klarstellen:

Aufrichtung und Aufrechthaltung unterscheiden sich nicht nur sprachlich, sondern auch physikalisch. Die Rückenmuskulatur ist die Struktur, die für die Aufrichtung verantwortlich ist. Der Faserverlauf der Rückenmuskulatur ist von unten nach oben, also senkrecht ausgerichtet - wobei die Muskulatur an den Wirbeln festmacht - und kann physikalisch nur eine Kraft entwickeln, nämlich eine Zugkraft. Mittels einer Zugarbeit, die von unten nach oben gerichtet ist, ist der Mensch in der Lage, sich aus dem Vierfüßler- in den Zweifüßlerstand aufzurichten.

Die klassische Medizin behauptet nun, die Rückenmuskulatur sei auch für die Aufrecht- und Geradehaltung der Wirbelsäule verantwortlich. In dieser Lehrmeinung findet sich der entscheidende kardinale Denkfehler. Muskeln, Sehnen und Bänder sind grundsätzlich elastische Strukturen, denn sie müssen ihre Länge im Rahmen der Bewegung ständig verändern. Nun ist es physikalisch grundsätzlich unmöglich, eine statische Stabilität durch ein äußeres elastisches System zu erzielen. Demzufolge ist die Behauptung, die Rückenmuskulatur hielte den Menschen aufrecht, unhaltbar.

Für die Aufrechthaltung ist der menschliche Halteapparat zuständig. Dabei handelt es sich um unsere Wirbelsäule. Die physikalische Kraft, welche die Aufrechthaltung bewerkstelligt, ist eine Druckkraftableitung von oben nach unten. Beide vektoral entgegengerichteten Kräfte, die nach oben gerichtete Zugarbeit und die nach unten zielende Druckkraftableitung, machen es dem Menschen möglich, aufrecht zu bleiben.

Was passiert nun, wenn sich die Rückenmuskulatur auf Grund des zentrifugal vom Becken ausgehenden Spannungsaufbaus zunehmend verspannt? Ein verspannter Muskel ist grundsätzlich ein sich verkürzender Muskel. Die Rückenmuskulatur ist an der knöchernen Wirbelsäule festgemacht. Verspannt sie sich, zieht sie augenblicklich an der knöchernen Wirbelsäule. Dadurch ereignen sich mehrere Dinge gleichzeitig:

Skoliose und Rundrücken, aber auch das Hohlkreuz sind eine ausschließliche und direkte Folge von Beinlängendifferenzen durch Beingelenk-Subluxationen und eine Beckenschädigung im Sinne der SMT®.

Jede andere Erklärung für diese Phänomene ist prinzipiell und grundsätzlich falsch.

Die muskuläre Schwäche der Rückenmuskulatur, das gilt aber auch für andere Muskeln im menschlichen Körper, resultiert aus einer Verspannung heraus und nicht aus einem Trainingsmangel.

Im Gegenteil, wenn Sie die soeben gemachten Ausführungen, die Ihnen im Grunde jeder Statiker bestätigen kann, berücksichtigen, müssen Sie zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass mit einem Rückenmuskeltraining genau das Gegenteil dessen erzielt wird, was man eigentlich erreichen möchte. Wenn Sie durch ein Muskeltraining die Muskelmasse erhöhen - jeder Muskel nimmt bei einer vermehrten Inanspruchnahme an Masse zu - und Beinlängendifferenzen durch Beingelenk-Subluxationen und eine Beckenschädigung im Sinne der SMT® vorliegen, nimmt die Muskelspannung in der Rückenmuskulatur zu, wodurch sich die Zugarbeit, aber auch die Druckbelastung der Wirbelsäule erhöht, was zur Folge hat, dass Skoliosen, Rundrücken und Hohlkreuz, aber auch die damit verbundenen Beschwerden an Stärke zunehmen.

Mehr Muskulatur = mehr Spannung = schiefere Wirbelsäulen.

Die gleichen Überlegungen gelten im Prinzip auch für das Bauchmuskeltraining. Der große vordere Bauchmuskel, der Muskulus rectus, zieht von unten nach oben über die Mitte des Bauches. Er erzeugt eine Zugkraft, wodurch die inneren Organe daran gehindert werden, sich zu sehr nach vorne zu verlagern. Wird die Zugkraft zu groß, weil die Bauchmuskeln sich auf Grund von Hüft-, Kreuz- und Schambeinsubluxationen und/oder einem Bauchmuskeltraining verspannen, wird der Oberkörper des Menschen nach vorne heruntergezogen, wodurch sich Rundrücken und Skoliosen der Wirbelsäule verschlimmern.

Über die formgebenden Faktoren einer Skoliose der Lenden-, Brust- und Halswirbelsäule informieren Sie sich bitte in den folgenden Kapiteln.