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Formgebende Mechanismen von Skoliosen der Lendenwirbelsäule

Die formgebenden Einflüsse von Skoliosen der Lendenwirbelsäule hängen direkt mit einer Beckenschädigung im Sinne der SMT® und einem eventuellen Beckenschiefstand zusammen. Die formgebenden Einflüsse von Skoliosen hängen nicht mit dem Spannungsaufbau in der Rückenmuskulatur zusammen. Der Spannungsaufbau in der Rückenmuskulatur ist grundsätzlich nur für die Skoliosenentstehung verantwortlich.

Die formgebenden Faktoren sind in der Konstellation der Subluxationen der Ilio-Sakral-Gelenke und der damit verbundenen Verlagerung der Beckenknochen im Sinne einer Steißbein-, Kreuzbein- und Beckenkippung und einer eventuellen Blockierung des 5. Lendenwirbels sowie einem eventuellen Beckenschiefstand zu finden.

Primär bestimmt die Seite der stärksten Ilio-Sakral-Gelenk-Subluxation die Seite der Skoliose der Lendenwirbelsäule. Befindet sich die stärkste Ilio-Sakral-Gelenk-Subluxation im rechten Ilio-Sakral-Gelenk, hat der Betreffende eine Rechtsskoliose der Lendenwirbelsäule, die sich aber bei entsprechender Schwere durchaus bis in die untere Brustwirbelsäule, max. bis zum 10. oder 9. Brustwirbel, übertragen kann.

Wurden die Ilio-Sakral-Gelenk-Subluxationen beseitigt, bestimmt die Seite der stärksten Beckenkippung oder/und die Blockierung des 5. Lendenwirbels die Skolioseform der Lendenwirbelsäule.

Bei diesen Schäden beschränkt sich die Skoliose meist auf die Lendenwirbelsäule und überträgt sich nicht oder nur unwesentlich auf die untere Brustwirbelsäule. Der 12. Brustwirbel ist fast regelmäßig noch mitbetroffen und macht als Kreislaufwirbel spürbar die meisten Beschwerden.

Ursächlich verantwortlich für den formgebenden Einfluß auf die Lendenwirbelsäule ist der Musculus quadratus lumborum, der am hinteren Beckenkamm und an den Querfortsätzen der Lendenwirbel sowie an der Unterkante der 12. Rippe ansetzt.

Schambein- und Ilio-Sakral-Gelenk-Subluxationen lösen eine Beckenkippung aus, wodurch der Musculus quadratus lumborum die Bewegung der Beckenschaufel mitmachen muß, infolgedessen überdehnt wird und sich verspannt. Hierdurch kommt es zu einem Zug auf die Querfortsätze der Lendenwirbel, so daß sich an der Lendenwirbelsäule eine Skoliose entwickelt.

Besonders ausgeprägt ist die Verbindung zwischen dem M. quadratus lumborum und dem Querfortsatz des 5. Lendenwirbels, weil hier keine Muskelfasern des M. quadratus lumborum betroffen sind, sondern es besteht eine Sehnenverbindung. Verkippt die Beckenschaufel, wird der 5. Lendenwirbel zur Seite der Beckenkippung herumgezogen und verkantet in dieser Stellung, wenn die Spannung in der Rückenmuskulatur entsprechend hoch ist, so dass er nicht mehr in die Normalstellung zurückfindet. Tritt dieser Befund akut auf, nennt man den Vorgang einen Hexenschuß.

Alle Ursachen, Ilio-Sakral-Gelenk- und Schambein-Subluxation mit Steißbein-, Kreuzbein- und Beckenkippung und Blockierung des 5. Lendenwirbels müssen nacheinander aufgearbeitet werden, um Skoliosen der Lendenwirbelsäule zu beseitigen.