Es gibt zwei Formen der Harninkontinenz:
Beide Formen haben etwas mit einer Beckenschädigung im Sinne der SMT® zu tun, basieren aber dennoch auf zwei unterschiedlichen Mechanismen.
Die Streß-Inkontinenz ist eine Folge eines verspannten Beckenbodens und nicht eines Trainingsmangels der Beckenbodenmuskulatur. Im Gegenteil, ein Beckenboden-Training in Form einer Beckenboden-Gymnastik ist das beste Mittel, um inkontinent zu werden. Warum?
Die Aufgabe des Beckenbodens ist, die Organe des Bauches und besonders des kleinen Beckens daran zu hindern, nach unten abzusinken. Dazu bedarf es einer gewissen Grundspannung in der Beckenbodenmuskulatur.
Wenn sich der Mensch entleeren muss, sei es nun die Blase oder den Darm, sollte er sich hinsetzen (auch Männer sollten im Sitzen urinieren), damit sich der Beckenboden absenken kann - manchmal ist ein zusätzlicher Druck der Bauchmuskulatur vonnöten – damit sich der Blasenausgang, aber auch der Anus besser öffnen und der Betreffende sich entleeren kann. Nach der Entleerung und der Reinigung muss der Beckenboden wieder angehoben werden. Das ist aber nur dann möglich, wenn die Beckenbodenmuskulatur noch eine gewisse Elastizität besitzt. Geht diese Elastizität verloren (bei einer Beckenschädigung, bei Kälte und Bewegungsmangel - daher treten Blasenenteerungsstörungen vermehrt in der Nacht auf), kann man den Beckenboden zur Entleerung durch Anspannen der Bauchmuskulatur zwar absenken, aber nach der Entleerung ist es auf Grund der Verspannung nicht mehr möglich, dass der Beckenboden sich entsprechend gut wieder anhebt. Das bedeutet, auf Grund des verspannten Beckenbodens entsteht ein Retraktions-Defizit, was dazu führt, dass sich im Laufe der Zeit der Beckenboden immer weiter absenkt, wodurch die Suffizienz des Verschlussmuskels der Blase und des Mastdarms nachlässt. Steigt nun der Druck im Bauch, z.B. durch Niesen, Husten oder bei körperlichen Erschütterungen wie z.B. beim schnellen Laufen an, wird Urin und später auch Kot durch die undicht gewordenen Verschlussmuskeln der Blase und des Anus herausgedrückt.
Das bedeutet, dass die Blasenschwäche eine Folge einer verspannten Beckenbodenmuskulatur und nicht einer mangelhaft trainierten ist.
Im Gegenteil, durch Beckenboden-Gymnastik steigt die Spannung in der Beckenbodenmuskulatur weiter an und die Inkontinenz nimmt zu.
Die Drang-Inkontinenz hängt indirekt auch mit einer Beckenschädigung im Sinne der SMT® zusammen, die wiederum für eine Blockierung des 3. Lendenwirbels verantwortlich ist. Durch die Schädigung des 3. Lendenwirbels verspannt sich die Blasenmuskulatur und verliert so an Dehnungsfähigkeit. Dadurch kommt es zu einem geringeren Füllungsvolumen der Blase. Die Blase ist schneller voll und man muss sie häufiger entleeren. Harndrang und geringes Ausscheidungs-Volumen sind die Folge. Außerdem kommt es zu einem unkontrolliertem Urinabgang, wenn in eine maximal gefüllte Blase, die sich nicht weiter dehnen kann, weiterer Urin, von den Nieren erzeugt und abgeleitet, hinzukommt. Durch den überschüssigen Urin, eventuell in Verbindung mit einer gewissen Streß-Inkontinenz, wird der Schließmuskel des Blasenausgangs insuffizient (seine Kontraktionskraft lässt nach) und der Urin geht unwillkürlich ab. Je größer der Schaden am 3. Lendenwirbel ist, umso geringer ist das maximale Füllungs-Volumen der Blase und umso gravierender sind die Beschwerden. Das gilt besonders auch für die nächtlichen Ruhephasen. Durch die im Schlaf mangelnde Bewegung nimmt die Spannung in der gesamten Körper-, also auch in der Blasen-Muskulatur zu, so dass die Häufigkeit des Dranges zur Blasenentleerung ebenfalls in der Nacht zunimmt.
Beseitigt man die Beckenschäden und korrigiert den 3. Lendenwirbel, entspannt sich der Beckenboden und kann seiner Funktion wieder besser nachkommen, wodurch die Streß-Inkontinenz besser wird oder verschwindet. Die Dehnungsfähigkeit der Blase nimmt wieder zu oder normalisiert sich, so dass die Drang-Inkontinenz sich bessert oder verschwindet.
Besonders bei der Drang-Inkontinenz spielt die Blockierung des 3. Lenden-, des Blasenwirbels, eine entscheidende Rolle. Die Blase gehört zum Funktionskreis Blase (L3 SMT®)/ Nieren (Th10 SMT® u. Th11 SMT®)/ Zähne und Ohren (C3), wodurch auch Schäden an den Nierenwirbeln und eventuell sogar dem 3. Halswirbel an der Drang-Inkontinenz beteiligt sein können.
Hinzu kommen Schäden an den Wirbeln des Funktionskreises Magen (Th6 SMT®)/ Milz-Pankreas (Th8 SMT® u. Th7 SMT®)/ Mund und Nase (C4), weil das zu diesem Funktionskreis gekoppelte Körpergewebe die Muskulatur ist.
Durch Schäden an den Wirbeln, Segmenten, Organen und Meridianen des Funktionskreises Magen (Th6 SMT®)/ Milz-Pankreas (Th8 SMT® u. Th7 SMT®)/ Mund und Nase (C4) erhöht sich die gesamte körperliche Muskelspannung. Das geschieht in der glatten und quergestreiften Muskulatur.
Aber auch Gelenk-Subluxationen und andere -schäden im Verlauf des Magen-Meridians haben einen negativen Einfluss auf die Muskelspannung. In diesem Rahmen möchte ich kurz auf Kiefer- und Hüftgelenk hinweisen.
Über den 4. Halswirbel ist der Funktionskreis Magen (Th6 SMT®)/ Milz-Pankreas (Th8 SMT® u. Th7 SMT®)/ Mund und Nase (C4) mit dem Funktionskreis Lunge (Th3 SMT®)/ Dickdarm (L1 SMT® u. L2 SMT®)/ Nase und Mund (C4) gekoppelt, wodurch das Rauchen eine zusätzliche erhebliche und negative Bedeutung für die Drang-Inkontinenz bekommt.